Andrea Kubank spricht beim Klimastreik in Bautzen
Andrea Kubank beim Klimastreik in Bautzen

Meine Rede beim Klimastreik in Bautzen

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am 25.03.2022 haben das Bautzen­er Klimabünd­nis, Fri­days for Future und der Umwelt­stammtisch Soh­land zum Glob­alen Kli­mas­treik auf dem The­ater­platz aufgerufen und mich ein­ge­laden, einen Rede­beitrag zu hal­ten.

Diesen Rede­beitrag, in dem ich unter anderem einige mein­er Ziele für den Kli­maschutz in Bautzen dar­lege, möchte ich hier doku­men­tieren. Kon­tak­tieren Sie mich gern, wenn Sie Nach­fra­gen haben oder mit mir zum The­ma disku­tieren möcht­en.

Ihre Andrea Kubank

Der Redebeitrag

Liebe Klimaschützer:innen, liebe Bautzener:innen,

der Kli­mawan­del und seine Fol­gen sind für viele Men­schen und Tiere auf der Erde bere­its jet­zt bit­tere Real­ität. In der Ark­tis ist es ger­ade 40 Grad wärmer als es sein sollte, die Polkap­pen schmelzen so schnell wie nie zuvor. Seit 1970 haben wir 60% der Arten­vielfalt auf diesem Plan­eten ver­loren. Und schon heute lei­den 1,1 Mil­liar­den Men­schen unter Wasserk­nap­pheit, Ten­denz steigend. Allein diese weni­gen Fak­ten soll­ten klar machen, dass wir es mit ein­er ökol­o­gis­chen Katas­tro­phe, mit ein­er Kli­makrise zu tun haben, die in Zukun­ft bis zu 700 Mil­lio­nen Men­schen aus ihrer Heimat vertreiben wird.

Das alles ist schon lange bekan­nt, die Analy­sen der Wis­senschaft liegen auf dem Tisch. Und doch ist bish­er so gut wie nichts passiert. Glob­al nicht und auch in Deutsch­land nicht. Dabei wäre jet­zt die Zeit, endlich zu han­deln, damit wir das 1,5‑Grad-Ziel noch erre­ichen kön­nen. Heute müssen wir alle Maß­nah­men ergreifen, damit dieser Plan­et für kün­ftige Gen­er­a­tio­nen lebenswert bleibt, mor­gen ist es zu spät.

Umso toller ist es, dass ihr alle heute beim glob­alen Kli­mas­treik auf die Straße geht. Und umso kraftvoller und lauter müssen wir gegen die Poli­tik von vorgestern und für muti­gen Kli­maschutz protestieren!

Wir brauchen einen gut aus­ge­baut­en, kosten­freien ÖPNV und Investi­tio­nen in den Bah­n­verkehr. Wir müssen raus aus der Kohle und unab­hängig wer­den von Öl und Gas. Wir brauchen Tem­polim­its und dort wo möglich weniger Autos. Wir brauchen mehr regionale Wirtschaft­skreis­läufe und weniger glob­ale Liefer­ket­ten. Wir müssen darüber reden, was und wie wir pro­duzieren wollen, ohne Men­sch und Natur dem Streben nach Prof­it zu unter­w­er­fen. Sys­tem change, not cli­mate change!

Diese und viele weit­ere Vorschläge wer­den seit Jahren disku­tiert. Stattdessen bedi­enen die alte und auch die neue Bun­desregierung lieber die Inter­essen der fos­silen Indus­trie, die sich weit­er­hin eine gold­ene Nase ver­di­ent, während die Erde immer heißer und trock­en­er wird und die dadurch verur­sacht­en Ern­teaus­fälle Men­schen in den Hunger­tod treiben. Nicht nur das zeigt: wir sitzen eben nicht alle im sel­ben Boot. Die Reichen, die den Kli­mawan­del verur­sachen, wer­den nicht diejeni­gen sein, die unter seinen Fol­gen lei­den. Es sind und wer­den die Armen sein, die die Kli­makatas­tro­phe am stärk­sten zu spüren bekom­men. Diejeni­gen, die am wenig­sten dafürkön­nen.

Das gilt im glob­alen Maßstab, das gilt aber auch hier in Deutsch­land. Es sind die Ärm­sten, die auf­grund steigen­der Nahrungsmit­tel­preise weniger im Einkauf­swa­gen haben wer­den, nicht die, die um die ganze Welt jet­ten. Die Antwort auf die Kli­makatas­tro­phe muss deshalb eine sol­i­darische sein. Die Ver­ant­wortlichen und Profiteur:innen müssen für die Fol­gen der Kli­makrise aufkom­men, nicht die Lei­d­tra­gen­den. Oder kurz: wir brauchen glob­ale Klim­agerechtigkeit!

Auch wir in Bautzen müssen uns Gedanken machen, welchen Beitrag wir leis­ten kön­nen, um gegen die Kli­makrise anzukämpfen. Und wir müssen uns fra­gen, wie wir auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tral­ität die ganze Stadt­ge­sellschaft mit­nehmen kön­nen und nie­mand abge­hängt wird. Soll­ten mich die Bürg­erin­nen und Bürg­er zur Ober­bürg­er­meis­terin wählen, werde ich einen Kli­maschutz­man­ag­er für Bautzen ein­stellen, der Konzepte erar­beit­et und sich in allen Bere­ichen der Stadt um die Erre­ichung der Kli­ma­neu­tral­ität küm­mert und für Bürg­er­beteili­gung sorgt. Ich will mehr Stadt­grün in Bautzen und werde mich um ein Rad­verkehrskonzept küm­mern, für mehr Platz und mehr Sicher­heit für die Bautzen­er Fahrradfahrer:innen. Und ich werde mich für einen eng­maschigeren und bess­er getak­teten ÖPNV ein­set­zen, der auf Park & Ride – Konzepte set­zt und die Stadt gut mit dem Umland ver­net­zt.

Ich freue mich sehr auf eure Vorschläge für den Kli­maschutz in der Stadt. Gemein­sam und sol­i­darisch machen wir Bautzen kli­ma­neu­tral!

Danke!